Anette Röttger, MdL
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TOP 11: Nachhaltige Entwicklung kann nur durch eigenes Handeln stattfinden

Unser Land verfügt über mehr als 40 Bildungspartner, Bildungseinrichtungen und Bildungszentren für Nachhaltigkeit. All das hat viel Wertschätzung verdient und ist eine gute Ausgangslage für ein Jahr der Bildung für nachhaltige Entwicklung, das wir mit diesem Antrag für das kommende Schuljahr auf den Weg bringen möchten. 

Es gilt das gesprochene Wort!

Es ist inzwischen knapp 30 Jahre her, als mit der UN-Resolution im Jahr 1992 ein Leitbild für eine gemeinsame Politik nach den Prinzipien nachhaltiger Entwicklung verabschiedet worden ist.

Seitdem läuft nicht nur weltweit dazu ein gesellschaftlicher Diskussionsprozess.

Auch bei uns in Schleswig-Holstein ist seitdem viel zum Thema Nachhaltigkeit passiert: In Kitas, Schulen und Hochschulen, aber auch in Elternhäusern oder in der Erwachsenenbildung findet Bildung für nachhaltige Entwicklung statt.

Unser Land verfügt über mehr als 40 Bildungspartner, Bildungseinrichtungen und Bildungszentren für Nachhaltigkeit. All das hat viel Wertschätzung verdient und ist eine gute Ausgangslage für ein Jahr der Bildung für nachhaltige Entwicklung, das wir mit diesem Antrag für das kommende Schuljahr auf den Weg bringen möchten.

Schleswig-Holstein kümmert sich im norddeutschen Verbund bereits um die Vernetzung und Zertifizierung von sogenannten Zukunftsschulen. Eine ganze Reihe außerschulischer Bildungspartner sind bereits zusammengeführt.

Diese vielen guten laufenden Beispiele wollen wir gern noch sichtbarer machen, voneinander lernen und im Sinne der Nachhaltigkeit weiterentwickeln. Ein BNE-Kongress mit allen beteiligten Partnern soll dazu Ende Februar stattfinden.

In einem Zeitalter fortschreitender Digitalisierung und in einer Zeit mit einer satten Gesellschaft, die nur volle Regalen und Überfluss kennt, ist ein ressourcenschonendes Verhalten schwerer vermittelbar als in Zeiten des Mangels.

Wir wissen auch, dass ein nachhaltiges Denken und Handeln am besten aus den Vorgängen in der Natur und damit aus dem Umgang mit Pflanzen und Tieren abgeleitet werden kann.

Die Veranstaltungsreihe „Draußen lernen“ oder das Projekt „Schulklassen auf dem Bauernhof“ sind beste Beispiele dafür. An diesen Orten außerhalb der Schule geht es um echtes Erleben, um Grunderfahrungen und damit um fächerübergreifendes Begreifen. Ich bin fest davon überzeugt, dass solche Lern- und Lebenserfahrungen besonders gut geeignet sind, um Grundhaltungen und Gewohnheiten im Sinne nachhaltiger Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen zu entwickeln und zu verankern.

Wenn Schülerinnen und Schüler z.B. selbst Samenkörner in die Erde legen und sich danach um das Wachsen und Gedeihen ihrer Pflanze kümmern, lernen sie in der Regel mehr als wenn sie diesen Vorgang in einem Lehrbuch erfassen.

Unser Auftrag ist die Bewahrung der Schöpfung und damit der sorgsame Umgang mit Pflanzen und Tieren, so nennen es die einen. Bildung für nachhaltige Entwicklung sagen die anderen.

Beides meint ein verantwortungsbewusstes Handeln im Alltag, ein Denken und Handeln über Generationen hinweg unter Einbeziehung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte.

Jeder von uns kann und sollte mit seinem Tun und Lassen unmittelbar und direkt dazu beitragen und mit unseren Ressourcen wie Boden, Wasser und Luft sorgsam umgehen.

Eine nachhaltige Entwicklung findet nur solange statt, wie jeder einzelne Mensch auch bereit ist, nachhaltig zu handeln.

Wir freuen uns über jede Kita und jede Schule, die sich dafür einsetzt. Denn es ist es unser Anspruch, mit diesem Bildungsauftrag möglichst früh anzusetzen.

Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin findet man in diesen Tagen das Thema Nachhaltigkeit in den unterschiedlichsten Themenfeldern rund um Landwirtschaft und Ernährung wieder.

Unter dem Motto „Du selbst entscheidest“ richtete sich das Thema in Berlin in diesem Jahr direkt an den Verbraucher.

Bildung für nachhaltige Entwicklung verlangt vom Verbraucher verantwortungsbewusste, echte und ehrliche Konsumentscheidungen. Gleichgültigkeit oder Doppelmoral haben hier keinen Platz. Das gilt für den Einkauf und die Auswahl von Lebensmitteln, das gilt aber auch für alle anderen Lebensbereiche wie Mobilität, Wohnen oder Freizeit uvam.

Es ist der richtige Zeitpunkt für ein Jahr der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schleswig-Holstein. Davon bin ich überzeugt und bitte um Zustimmung zu diesem Antrag.